Björn mischt nach 25 Jahren wieder im Renngeschehen mit

 Nach sage und schreibe 25 Jahren Abstinenz vom Rennsport habe ich mich heute in Zusmarshausen in der Master 3 Gruppe wieder ins Renngeschehen gestürzt. Das Starterfeld war bunt gemischt aus Amateuren und Profis der Master 2-4 Kategorien, und ich war mittendrin. Jetzt, wenn man sich mit einem knappen 36er Schnitt über 81 km und 850 Höhenmetern auf dem 71. von 75 Plätzen wiederfindet, dann sagt das eine Menge über die Geschwindigkeit des Rennens aus – aber auch über mein persönliches Potenzial zur Verbesserung. Trotzdem bin ich rundum zufrieden. Mein Ziel war es, nicht Letzter zu werden und einen Schnitt von über 33 zu halten – und das habe ich beides erreicht.

Das Rennen war insgesamt äußerst hektisch. Das Feld wechselte oft unvorhersehbar das Tempo, sei es wegen entgegenkommender parkender Fahrzeuge oder aus anderen Gründen, was zu einigen Stürzen führte. In der ersten Runde konnte ich bis zum ersten Anstieg, einem knackigen 15% Anstieg über 80 Höhenmeter, im vorderen Feld mithalten und hielt einen respektablen Schnitt von etwa 40 bis zum Anstieg. Doch da Bergfahren nicht gerade meine Stärke ist, musste ich das Feld dann ziehen lassen. Glücklicherweise konnte ich in der zweiten Runde zu einer guten Gruppe aufschließen, in der sogar die Landesmeisterin im Mountainbiken vertreten war. Diese Runde wurde mit etwa 38 km/h bis zum zweiten Anstieg gefahren.

Beim zweiten Anstieg wurde es bereits deutlich härter, und ich musste erneut kämpfen, um wieder zur Gruppe aufzuschließen. Das tat ordentlich weh. Doch in der Mitte der dritten Runde musste ich sie dann leider ziehen lassen, als einige schnelle Jedermänner von hinten aufschlossen und ich dazu auch noch gegen den Wind ankämpfen musste – plötzlich war ich auf mich allein gestellt. Das war wohl mein Tiefpunkt. Trotzdem gelang es mir, noch ein paar Konkurrenten einzuholen, und ich konnte sie sogar am Berg stehen lassen.

Schließlich konnte ich mich etwas absetzen und hatte bis 500 Meter vor dem Ziel noch einen Jedermann vor mir, den ich im Wind stehen ließ und dann in einem Sprint 300 Meter vor dem Ziel überholte. Hinter mir sprintete dann auch noch das Elite-Feld heran, die sich kurz in meinem Windschatten versteckten, bevor sie mit gefühlt über 2000 Watt an mir vorbeizogen. Insgesamt konnte ich in der dritten Runde einen guten Schnitt von 33 halten.

Alles in allem war es ein fantastisches Erlebnis, das Rennfeeling wieder zu spüren und sich voll und ganz ins Renngeschehen zu stürzen.