RadRace OneTwenty 2025 Sonthofen



Am 31. Mai und 1. Juni fand das diesjährige Mannschaftsrennen in Sonthofen statt.
Am Start waren für den Prolog am Samstag Florian Neumann, Bjoern Jansen und Rene Hausmann
Für das Hauptrennen am Sonntag waren auch Christian Hackl sowie Maximilian Ginter gemeldet.
Den Einstieg ins Wochenende stellte das Bergzeitfahren am Jochpass dar.
Gewertet wurde die gedrittelte Gesamtzeit der schnellsten drei Teammitglieder. 
Die erreichte Zeit bildete die Grundlage für die Startaufstellung (Blöcke A bis E) am Sonntag für das gesamte Team.
Vom Start in Bad Hindelang galt es auf 6,8 Kilometern 340 Höhenmeter bis zum Kreisverkehr am Oberjoch zu überwinden.
Auf Wunsch der Veranstalter sollte der aktuelle KOM von etwa 13 Minuten auf besagter Strecke von möglichst jedem als Richtzeit angesehen und unterboten werden. Mit circa 21 Minuten Fahrzeit waren wir da auch schon recht nah dran.
Um 10:54 Uhr ging es von der Rampe weg zunächst die lange Gerade hinauf zur ersten der 105 Kehren.
Belagert wurden diese durch reichlich Zuschauer, welche die Motivation immer wieder neu befeuerten, auch wenn die Puste bei blankem Sonnenschein und deutlich über 20 Grad hin und wieder ausgehen wollte. Lohn der Anstrengung war immerhin der Block E für den Start am Sonntag. 
Sonthofen, Sonntag, 6:45 Uhr. 
Bei stark bewölktem Himmel und 13 Grad ertönt das Startsignal. 5 Minuten lang passiert: nichts. 
Von den etwa 3.300 Teilnehmern stehen gefühlt 2.500 vor uns. Bevor diese in Bewegung kommen, hat Christian Zeit zu bemerken, dass er wohl nur selten soweit hinten gestartet ist und er sich auf die Situation erstmal einstellen muss. 
Doch kein Nachteil ohne Vorteil: Nachdem sich die Karawane in Bewegung gesetzt hat, geht es zunächst Neutralisiert raus aus Sonthofen über Immenstadt nach Oberstaufen. Dabei bietet die schiere Masse an Fahrern perfekten Windschatten und so Gelegenheit ohne großen Krafteinsatz in der ersten Stunde einen guten 40er Schnitt zu fahren und gefühlte Hundertschaften zu überholen. Und das bei immerhin rund 270 hm Anstieg auf diesem Abschnitt. Danach nehmenn Maximilan und Bjoern raus und so zieht Christian nur mich und Florian weiter und weiter. 
Auch sind leider die ersten Verletzten und Teilnehmer mit Reifenpannen auszumachen. Die Gruppendynamik und die teils geringen Erfahrungen in solchen großen Ansammlungen zu fahren, verursachen immer wieder kleinere Rangeleien und halten den Adrenalinspiegel oben. Dies wird auf dem nächsten Abschnitt von Sibratsgfäll durch das Rohrmoos Richtung Obermaiselstein nicht besser. Enge Straßen, bedingt guter Asphalt und viele große Gruppen fordern erhöhte Aufmerksamkeit. Auch die nasse Fahrbahn ist in den teils 16% starken Abfahrten ein zusätzlicher Nervenkitzel. 
Grundsätzlich waren Hindernisse wie Kreisverkehre und Mittelinseln gut markiert. 
Nur ausgerechnet in einem schmalen kurvigen Bergabstück wurde eine Ansammlung großer, tiefer Löcher in der Fahrbahn ledlich mit einer Farbmarkierung um die Ränder versehen anstatt sie zu flicken. Folglich ereigneten sich hier nicht nur Reifenpannen wegen Durchschlägen, sondern auch so schwere Unfälle, dass die Luftrettung erforderlich war. 
Dieser Streckenabschnitt musste zwei Mal befahren werden und nachdem die Spitzengruppe an dieser Stelle ebenfalls in Schwierigkeiten geraten war, wurde das Rennen neutralisiert zu Ende gefahren.
Nun ging es in die Königsetappe der Veranstaltung: Der Riedbergpass! 
Massen an Zuschauern, Stimmung ganz oben - also zumindest bei denen...
Pünktlich bei Einfahrt zum Pass kommt die Sonne raus und mit ordentlich Hitze am Balg geht es Dank 30er Ritzel (nicht) zackig in den Anstieg. Auf 5,5 km sollten 550 hm eigentlich machbar sein. Doch Kehre um Kehre will die Steigung kein Ende nehmen und immer wieder stehen fiese zweistellige Prozentwerte auf dem Display. Oben angekommen wartet nicht nur die ersehnte Verpflegungsstation mit Getränken, sondern auch von oben kommt reichlich vom kühlen Nass. Der Regenschauer ist zwar sofort wieder vorbei, aber statt die Abfahrt nach Balderschwang in tiefen Gefechtsflug angehen zu können, heißt es: Obacht, sitzen bleiben! Und oben aus den Schuhen quillt fröhlich das Wasser. 
Pünktlich im Anstieg zur zweiten Runde kommt die Sonne teils wieder raus und es wird wunderbar dampfig. Aber nun ist wenigstens die Strecke durch das Rohrmoos bekannt, und es geht zackig dahin. 
Erneut in Obermaiselstein angekommen, geht es in den letzten Anstieg zum Schweineberg. Auf 1 km stehen nochmals über 70 Höhenmeter an. Die Straße ist gesäumt mit Zuschauern die alles geben. Genau wie die vielen, teils völlig augelaugten, Teilnehmer. 
Letztlich schaffen wir es nach 127 Kilometern und etwa 2.300 hm im Formationsflug über die Ziellinie. Alle Fahrer im Zielbereich schauen recht zufrieden. Auch das Wetter spielt mit blauem Himmel und lauen Temperaturen mit, sodass das wohlverdiente Zielbier umso besser schmeckt.